Gesundes Wohnen

Für Menschen mit gesunden Grundsätzen

Schadstoffe und Emissionen minimieren

ist der erste Schritt. Die meisten Menschen verbringen mehr als die Hälfte ihres Lebens in ihren vier Wänden.

Unsere Wohnräume, vor allem Kinderzimmer und Schlafräume, brauchen daher unsere besondere Aufmerksamkeit wenn es um die Wahl der Farben, die Art der Möblierung oder die Wahl der Bodenbeläge geht.
Bei Beschichtungen auf Decke, Wände und Boden lohnt z.B. ein Blick auf hochwertige Farben und Putze aus Lehm und Kalk.

Für stärker belastete Bereiche wie Boden oder Duschbereiche verwenden wir mineralische Produkte auf Basis von Kalk und Zement oder Materialien aus anderen naturreinen oder mineralischen Rohstoffen. Die Vorteile geprüfter Produkte liegen dabei auf der Hand: antistatische, feuchtigkeitsregulierende, keimtötende, luftreinigende und wärmespeichernde Wirkung

Manche dieser lösungsmittelfreien Produkte sorgen dank ihrer Zusammensetzung zusätzlich für ein behagliches Raumklima und beugen nachweislich Problemen mit Schimmelpilzen, Allergien und Elektrosmog vor.

Farben, Putze, Beschichtungsmittel und ihre zusätzlichen Bezeichnungen

Wer heute für die Renovierung oder den Hausbau Baustoffe und Farben kaufen muss hat die Qual der Wahl und wundert sich zu Recht über die zum Teil großen Unterschiede im Preis der verschiedenen Produkte.

Neben den Unterschieden bei Bindemittel und den eingesetzten Pigmenten spielt auch die Klassifizierung dessen eine Rolle, was nicht in den Produkten enthalten ist und wofür diese geeignet oder nicht geeignet sind.

Wer z.B. nicht auf Dispersionsfarben verzichten möchte, sei es, weil scheuerbeständige (hohe Nassabriebklasse I oder II) und waschbare Anstriche gewünscht werden, der sollte bei Kauf von Produkten u.a. auf folgende Zeichen, Kürzel oder Piktogramme achten:

  1. TÜV SÜD
  2. DIN EN 71
  3. E.L.F
  4. Blauer Engel
  5. Nature Plus Siegel

Weitere sehr gute Informationen findet man beim Umweltbundesamt:

Kasein/Kalkkasein

Kaseinfarben wie auch Kalkkaseinfarben sind preiswert, unkompliziert in der Handhabung und ergeben ebenso ausdrucksstarke wie haltbare Anstriche. Die mehrfache Überstreichbarkeit und hohe Diffusionsfähigkeit der Farben haben dem ebenso einfachen wie technisch einwandfreien Anstreichmittel seit Jahren seine Fans bewahrt. Kaseinfarben finden häufig in der gestalterischen Arbeit ihren Einsatz. Gerade für feine, zarte Lasurtechniken eignen sie sich im Besonderen.

Leimfarbe

Leimfarben sind spannungsarm und darum oft die letzte Rettung auf schwierigen und „schwächelnden“ Untergründen. Sie eignen sich zur Verarbeitung auf nahezu allen Wandbaustoffen im Innenbereich: Putze, Dispersionsfarben, Tapeten, Stein, Trockenbau. Leider sind Leimfarben, wie auch die Lehmfarben reversibel, d.h. sie sind mit Wasser wieder löslich.

Früher war es allerdings selbstverständlich, vor einem neuen Anstrich den alten, verschmutzten Anstrich vorab abzuwaschen. Hygienisch einwandfrei aber leider mit höherem Zeitaufwand verbunden. Bei problematischen Untergründen, z.B. in Kirchen, ist es auch für den Kirchenmaler oft ein letztes Mittel.

Kalkfarbe

Kalkfarben sind ebenfalls baubiologisch unbedenklich und auf Grund ihrer natürlichen Zusammensetzung schimmelwidrig.

Calziumhydroxid (Ca(OH)2 ) ist zugleich Bindemittel und Pigment. Grundfarbton ist ein eher gebrochenes Weiß.

Die äußerst hohe Alkalität des Stoffes lässt Pigmentierungen nur auf mineralischer Basis (sog. kalkechte Pigemente) zu, weshalb sehr bunte oder besser gesagt stark gesättigte Farbtöne hiermit nicht umsetzbar sind – das Pigment würde durch den hohen Anteil an ätzenden Calziumhydroxid zerstört.

Heutzutage wird –  ausser im Denkmalschutz – kaum noch mit reiner Kalkfarbe gearbeitet. Vielmehr kommen Produkte wie der Sumpfkalk (Kalkbrei) zum Einsatz.

Ein Nachteil von Kalkfarben ist neben des geringen Deckvermögens die Schwierigkeit der zukünftigen Überarbeitung: Korrekterweise muss der vorhanden Kalkfarbenanstrich vorab mechanisch entfernt, also abgekratzt und abgeschabt werden – um ihn dann wieder neu aufzubauen. Man kann sich vorstellen, dass sich das dann auch negativ auf die Kosten ausschlägt.

Nebenstehendes Bild zeigt eine Abwandlung mit Kalkanmutung in Haptik und Optik in Spachteltechnik mit einer modifizierten, mineralischen Spachtelmasse.

Lehmfarbe

Lehmfarben sind die ökologische Alternative zu den bestehenden Malmitteln und baubiologisch absolut unbedenklich.

Nebenstehendes Bild zeigt die Ausführung eines Lehmfeinputzes mit offenporiger und natürlicher Struktur.

Silikatfarbe

Silikatfarben – wie auch die zuvor genannten Kalk,- und Lehmfarben –  zeichnen sich durch besonders hohe Wasserdampfdurchlässigkeit und ein günstiges Brandverhalten aus. Dank ihrer hohen Alkalität sind sie besonders widerstandsfähig gegen Schimmelpilzbefall und darum nicht nur für Wohnräume, sondern auch für Krankenzimmer, Kindergärten oder Schulen geeignet. Vor allem Allergiker profitieren von den positiven Eigenschaften.

Bei Silikatfarben (auch als Mineralfarben bezeichnet) unterscheidet man zwischen Ein- und Zwei-Komponenten Produkten. In der Regel kommen Einkomponentige Produkte zum Einsatz. Diese früher als „organo-Silikatfarben“ (heute Dispersionssilikatfarbe) bezeichneten Produkte stehen fertig als Eimerware zu Verfügung und dürfen max. 5% organische Bestandteile enthalten.